Das Mittelalter geht zu Ende.
113
stützten, geriethen darüber in Streit, in welchem die ersten vollständig
obsiegten; denn der von ihnen erwählte Regent Georg Podiebrad Georg Po-
behauptete sich bis zu des Ladislaus Tod (1457), wurde dann zum ^kbrad.
Könige erwählt und regierte mit Klugheit und Kraft bis zu seinem
Tode (1471). Ungarn, das von den Türken bedroht wurde, übertrug
während der Minderjährigkeit des Thronfolgers Ladislaus die Krone
dem König Ladislaus Vi. von Polen, der 1444 bei Warna gegen Johannes
die Türken siel, woraus der Held Johannes Hunyad als Statthal- Hunyad.
ter Ungarn bis zu seinem Tode gegen die Türken vertheidigte. 1456.
§ 339. König Ladislaus von Böhmen und Ungarn starb 1457; von
seinem Erbe siel das Herzogthum Oesterreich au Friedrich Iii. und
dessen Bruder Albrecht, die Böhmen wählten den Regenten Podiebrad
zum Könige, die Ungarn Hunyads Sohn Mathias Korvinus (1458
bis 1490). Dieser schlug die Türken mehrmals zurück, richtete aber seine
Waffen nicht vorzugsweise gegen diese Barbaren, sondern entriß dem Nach-
folger Podiebrads Mähren, Schlesien und die Lausitz, dem Kaiser
Unterösterreich mit Wien, wo er 1490 an einem Schlagflusse starb.
Auf diese Weise kam Friedrich Iii. wieder zu seinem Herzogthum
und beerbte auch seinen Bruder Albrecht; 1456 hatte er die erledigte
Grafschaft Cilly eingezogen und als Herzog Sigismund 1490 Friedrichs
Sohne Maximilian Tyrol übertrug, sah der alte Kaiser das ganze
habsburgische Erbe wieder vereinigt, aber seit 1480 auch
die verwüstenden Streifzüge der Türken nach Kärnthen und Steyermark.
Die osmanischen Türken. Eroberung Konstantinopels
(29. Mai 1451).
8 340. Die türkischen Fürstentümer in Vorderasten warfen das
mongolische Joch frühe ab, worauf sich unter ihnen die Dynastie der
Osmanen rasch zur herrschenden erhob. Osman, der Sohn Er-
to^ruls, kam 1296 an die Spitze der von ihm benannten Horde und
gründete seine Herrschaft am trojanischen Olymp. Sein Sohn Orchan Reg. 1326
eroberte Brusa, Nikäa und Ni komedia und nahm den Titel Pa- bis 1359.
dischah an (Herr des Thrones). Er errichtete ein stehendes Fußvolk,
die Janitscharen (Jenitscheri, d. h. junge Leute), und die Reiterei
der Späh i. Ein Spahi, der im Dienste des Sultans einen glücklichen Die Späht.
Feldzug gemacht hatte, erhielt von diesem ein Lehen (Timar), das ihn
zum Auszuge auf das Gebot des Sultans verpflichtete; das Lehen war
aber nicht erblich, sondern die Spahisöhne mußten sich durch Kriegsdienst
erst Lehen erwerben, daher waren alle voll Kriegslust. Orchans Sohn
So lim an setzte 1356 über den Hellespont und eroberte Gallipoli;
Murad I. bemächtigte sich Adrianopels (1361), wo er seine Re-Reg. 1359
stdenz aufschlug, sowie Thessalonikas (1386) und umspannte da- bis 1389.
durch das byzantinische Reich, auch unterwarf er sich die kleinen türki-
schen Reiche in Vorderasieu.
§ 341. Er vollendete die Organisation der Janitscha-Die Janit-
ren, die er vorzugsweise aus kräftigen Christenknaben heranzog; sparen,
dieselben wurden entweder in Kriegszügen erbeutet, oder aus den unter-
worfenen Christenfamilien von Zeit zu Zeit (wie etwa der Zehnten)
ausgehoben und auf Kosten des Sultans zum Christenhasse und Waffen-
dienste nach spartanischer Weise erzogen. Dieses Fußvolk, welches an die
Bumüller, Wkltg. Ii. o
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_Podiebrad_Georg_Po- Ladislaus Ladislaus Ladislaus Ladislaus Johannes_Hunyad Ladislaus Friedrich_Iii Friedrich Albrecht Albrecht Mathias_Korvinus Friedrich_Iii Friedrich Albrecht Sigismund_1490_Friedrichs Friedrichs Maximilian_Tyrol Maximilian Brusa
70
Geschichte der alten Welt.
Dorer, in drei Stämme getheilt: Hylleer, Dymanen und Pam-
phylen, jeder Stamm nach seiner Familienverwandtschaft in zehn Oben,
die ihre eigenen Opferfeste hatten. An der Spitze der zwei ersten Oben
der Hylleer standen die beiden Könige (der eine aus der Familie
der Ägiden, der andere aus der der Eurypontiden, beide heraklidischen
Stammes); die Könige hatten den Vorsitz im Rathe sowie die Gerichts-
barkeit in Familiensachen; sie brachten die Opfer für den Staat dar, em-
pfingen die Gesandten fremder Staaten und führten im Kriege das Heer
mit unbeschränkter Feldherrngewalt an (es zog jedoch immer nur einer
aus, während der andere in Sparta des königlichen Amtes waltete) ; bei
allen Festen nahmen sie Ehrenplätze ein, empfingen von dem Staate
einen Beitrag an Wein, Gerste und Opferthieren, dazu eine Steuer
von den Periöken; das spartanische Königthum war demnach wesentlich
wie das im Zeitalter der Heroen. Der Rath (Gerusia) bestand aus
den zwei Königen und 28 Mitgliedern, so daß jede Obe durch ein Mit-
glied vertreten war; sie durfte indessen nur Männer wählen, die 60
Jahre alt und unbefleckten Rufes waren. Der Rath war das höchste
Gericht in Kriminalsachen und entschied in allen wichtigen Angelegen-
heiten; doch bedurfte ein solcher Beschluß der Bestätigung durch die
Versammlung der Spartaner, die jedoch nur annehmen oder ver-
werfen, nicht abändern konnte; auch Reden für oder gegen durften
nicht gehalten werden.
8 196. Ein sehr wichtiges Amt war das der fünf Ephoren, das
nur ein Jahr dauerte; sie wurden von dem Volke gewählt, urtheilten in
Streitigkeiten über das Mein und Dein, später aber erweiterte sich ihre
Gewalt sehr; sie zogen die Behörden, selbst die Könige, zur Rechenschaft,
beaufsichtigten Zucht und Erziehung, konnten Volksversammlungen be-
rufen , erhielten gewöhnlich die Vollmacht mit den fremden Gesandten
zu verhandeln, Kriegserklärungen und Friedensschlüsse vorzubereiten, im
Kriege Heeresabtheilungen auszusenden, Verhaltungsbefehle an die An-
führer zu erlassen, sie abzuberufen, zur Verantwortung zu ziehen; zwei
Ephoren folgten dem Könige in das Feld und gehörten zum Kriegö-
rathe; auch trafen sie Anordnungen in unterworfenen Städten.
Mit dem zwanzigsten Jahre trat der junge Spartaner in das Bürger-
recht (erst mit dem dreißigsten wohnte er der Volksversammlung bei) und
Kriegsver- zugleich in das Heer ein, dem er bis zum sechzigsten angehörte. Als
faffung. Krieger wurde er Mitglied einer Zeltgenossenschaft, einer kame-
radschaftlichen Verbindung, die in der Regel aus 15 Männern bestand,
. welche im Kriege mit einander lagerten und kochten und neben einander
kämpften, zu Hause gemeinschaftlichen Tisch hatten, zu welchem jeder
seinen bestimmten Beitrag lieferte. Die kleinste Abtheilung war die
Enomotia (d. h. Eidsgenossenschast), welche zu Lenophons Zeit 36
Mann stark war; zwei Enomotien bildeten eine Pentekost ys, vier
derselben einen Lochos, vier Lochen eine Mora. Die Stärke des
Heeres bestand in den Hopliten, d. h. Fußsoldaten, mit Helm, lang-
rundem , den ganzen Mann deckenden Schilde, Brustharnisch, kurzem
Schwerte und langem Speere bewaffnet; sie rückten, nachdem der Päan
gesungen und das Kriegsgeschrei erhoben war, in tiefen, festgeschlosse-
nen Gliedern, gemessenen Schrittes, lautlos, unter Flötenschall an, und
ihr Stoß galt bis zur Schlacht bei Leuktra (371 v. Ehr.) als unwider-
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I
Die Griechen. 105
einen mächtigen Städtebund zu gründen, verhinderte dies die Eifersucht
der Spartaner (s. 8 289).
König Philipp Ii- (361—336 o. Lhr.).
K 303. Die Kraft des kernhaften makedonischen Volkes wurde aber
erst von König Philipp Ii., dem jüngsten Sohne Amyntas Ii., ent-
fesselt. Der eine seiner Brüder war ermordet worden, der andere gegen
die Illyrier geblieben, Makedonien wurde von den Barbaren bedroht
und theilweise erobert, während die Athener einen ältern Prinzen unter-
stützten, welcher dem unmündigen Sohne des letzten Königs den Thron
streitig machte. Als Vormund seines Neffen ergriff Philipp die Zügel
des Reiches und befreite es aus seiner traurigen Lage durch Waffen-
gewalt und geschickte Unterhandlungen so schnell, daß die dankbaren
Makedonier ihn als König begrüßten.
8 304. Er war 23 Jahre alt, als er sich in den Augen seines
Volkes den Thron verdiente, und vereinigte in sich alle Eigenschaften
eines großen Kriegers und Staatsmannes. Er hatte die ganze griechische
Bildung jener Zeit in sich ausgenommen, theilte aber auch in reichem
Maße die Fehler seiner Zeit; er war Meister in der Kunst zu täuschen
und zu überlisten, verachtete Recht und gegebenes Wort, wenn sie ihm
hinderlich waren, huldigte sinnlicher Lust wie die meisten seiner Zeit-
genossen, denen dazu die Mittel zu Gebote standen, wußte sich aber zu
beherrschen und vergaß seine Aufgabe als König niemals. Die Grie-
chen kannte er durch und durch, ihre Stärke wie ihre Schwäche; denn
er hatte mehrere Jahre als Geisel in Theben zugebracht und mit den
bedeutendsten Männern, besonders mit Pelopidas und Epaminondas,
verkehrt.
Als König schuf er sich zuerst ein tüchtiges Heer; der Adel stellte Organisi
eine vortreffliche 1200 Mann starke schwere Reiterei und zwei Garde-
regimenter zu Fuß; aus den kräftigen Hirten und Bauern aber bildete "
Philipp seine Hopliten, denen er 16 1 lange Speere (Sarissen) und eine
festgeschloffene, gewöhnlich 16 Mann hohe Aufstellung gab, so daß dieser
Heerestheil, der allerdings nur aus dem geeigneten Boden manöverieren
konnte, kaum zu sprengen war und durch seinen Stoß die gewöhnliche
Aufstellung des Fußvolkes durchbrechen mußte. Zu diesem makedoni-
schen Nationalheere fügte er aus den unterworfenen thrakischen und
illyrischen Stämmen Bogenschützen, Peltasten und leichte Reiterei, so
daß sein Heer alle Waffengattungen in sich vereinigte; er übte es fast
ohne Unterbrechung, indem er, wenn nicht griechische Städte, so doch
illyrische oder thrakische Völkerschaften bekämpfte und seinem Reiche ein-
verleibte.
Philipps Erfolge im Norden (361—353 v. Ehr.).
8 305. Makedonien war bei Philipps Thronbesteigung vielleicht
1200 lj Meilen groß; jede eroberte Stadt oder Landschaft wurde in-
sofern Eigenthum des Königs, als er sie nach seinem Willen beherrschte
und ihr Ertrag in seine Kasse floß, wodurch er in den Stand gesetzt
wurde auf eigene Kosten ein Heer zu unterhalten und Krieg zu führen,
ohne daß er von dem makedonischen Adel und Volke die Einwilligung
dazu erhalten mußte.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii- Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp Philipp Organisi Philipp Philipp Philipps Philipps Philipps Philipps
Die Röiner.
129
§ 369. Die Klaffen hatten jedoch nicht gleichviel Centurien, son-
dern die erste 80, denen noch die 18 Rittercenturien und die Centurie
der Zimmerleute beigefügt war, die zweite 20 und die Centurie der
Schmiede, die dritte 20 und die Centurie der Hornisten, die vierte 20
mit der Centurie der Zinkenisten, die fünfte 30, die sechste nur eine
Centurie; im ganzen vertheilte sich also das Volk in 193 Centurien.
Die 80 Centurien der ersten Klasse stellten das schwergerüstete Fußvolk,
die 18 Rittercenturien die Reiterei; die 60 Centurien der drei folgen-
den Klassen hatten nicht die volle Rüstung der ersten; die fünfte stellte
das leichtbewaffnete Fußvolk; von der sechsten zogen nur die ersten Ab-
theilungen als Reserve aus, die capit6 censi (die nach Köpfen Gezähl-
ten) waren vom Kriegsdienste ganz frei.
8 370. Die Eintheilung in Klassen wurde alle fünf Jahre (lu-
sti'um) vorgenommen und die ganze Bürgerschaft erschien dann in voller
Rüstung zur Musterung auf dem Marsfelde, wo jeder einzelne Mann
sein bewegliches und unbewegliches Vermögen angab.
8 371. Die nach Centurien versammelte Bürgerschaft Ccntnriat-
(comitia cenluriata) erwählte die höchsten Beamten, entschied über Krieg komitien.
und Frieden, genehmigte oder verwarf die Gesetzesvorschläge des Se-
nats, übte also fast die Rechte einer republikanischen Bürgerschaft. Die
Bürger mußten sich vor der allgemeinen Abstimmung in ihren Centurien
verständigen, denn jede Centurie gab nur Eine Stimme ab (im Ganzen
also 193); die zwei ersten Klassen, d. h. die vermöglichercn Bürger,
gaben den Ausschlag, wenn sie unter sich einverstanden waren.
8 372. Neben den Centuriatkomitien bestanden die K uriat- Kuriat- und
komitien (eomitia euriata) der Patricier, in welchen religiöse An-
gelegenheiten, Adoptionen und Testamente behandelt, auch die neuge-
wählten Magistrate feierlich in ihre Amtsgewalt eingesetzt wurden. Die
Tributkomitien (eomitia tributa) der Plebejer beschäftigten sich
mit den Angelegenheiten, welche die Plebejer allein angingen.
Der bürger-freundliche Servius Tullius wurde von seinem Schwie-
gersöhne Tarquinius, dem er zu lange lebte, ermordet.
Tarquinius Superbus (534—509 v. Chr.).
8 373. Er regierte gewaltthätig (daher sein Beiname Superbus,
d. h. der Tyrann), aber kräftig; er behauptete Roms Vorrang in La-
tium, eroberte Gabii und Suessa Pometia, besiegte die Volsker,
vollendete das Kapitolium, das dem Jupiter, der Juno und Mi-
nerva geweiht wurde. Da er aber das gemeine Volk mit Frohnen
drückte und verdächtige Patricier gewaltsam beseitigte, so mußte er einem
allgemeinen Aufstande weichen, den ein Frevel seines Sohnes Sertus
veranlaßte und Junius Brutus, ein Verwandter, leitete. Der König
wurde mit seiner Familie verbannt und Rom in eine Republik verwan-
delt , die znm Andenken der Vertreibung des Tarquinius (regifugium) Vertreibung
den 24. Februar feierte. des Königs.
8 374. Zu jener Zeit herrschte über Asien Darms, der eben den
aus Athen vertriebenen Hippias ausgenommen hatte; Sparta stand be-
reits an der Spitze der Peloponnesier und konnte ein Bundesheer von
wenigstens 50,000 Mann in das Feld führen, wogegen nur 10,000
Athener bei Marathon fochten; Rom vermochte damals wenigstens
20,000 Bürger (der Römer war vom 17. bis 46. Jahre zum Feld-
Bumüller, Wrltg. 9
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Das römische Kaiserreich.
177
25 Legionen, demnach auf etwa 200,000 Mann, welche jedoch durch
Kontingente verbündeter oder unterworfener Völkerschaften (z. B. der
Armenier, Kappadokier, arabischer und syrischer, gallischer, germanischer,
thrakischer Stämme) und durch Aushebungen leicht auf das Dop-
pelte verstärkt werden konnten. Das stärkste Heer, acht Legionen, lag am
Rhein, während vier Legionen zur Behauptung ganz Vorderasiens hin-
länglich schienen. Zur Zeit der Republik bestand der Kern des Heeres
aus Bürgern, die für einen Krieg durch die Konsuln unter die Waffen
gerufen und nach Beendigung desselben entlassen wurden; die Monarchie
bedurfte aber stehender Heere, die hauptsächlich durch Aushebung in den
Provinzen gebildet wurden.
§ 546. Der Kriegsdienst wurde allmälig ein Handwerk, das
jedoch in gewöhnlicher Zeit nicht besonders einträglich war; denn der
gemeine Soldat erhielt bei einer Dienstzeit von 20 Zähren täglich
2/3 Denar, der Prätorianer bei einer Dienstzeit von 16 Zähren 2 De-
nare täglichen Sold; nach vollendeter Dienstzeit empfing der eine 1140,
der andere 700 Thlr. Geschenk statt der während den Bürgerkriegen
üblichen Ackervertheilung. Uebrigens konnte der Soldat auf mancherlei
rechnen: Beute, Geschenke des Kaisers bei freudigen Familienereignissen
und bei der Thronbesteigung.
8 547. Ztalien war mit der Monarchie zufrieden, denn die
letzten Zeiten der Republik hatten sich nur durch Unruhen, Bürgerkriege,
Verwüstungen und Ackervertheilungen unvergeßlich gemacht, gegen deren
Wiederkehr die Monarchie Sicherheit zu gewähren schien; die Pro-
vinzen ertrugen die Erhöhung der Steuern, welche der größere Auf-
wand der Monarchie nothwendig machte, sehr willig, denn die Statt-
halter der Provinzen (die Prokonsuln und Proprätoren, in kleineren
die Prokuratoren) erhielten von Augustus einen zureichenden Gehalt
aus dem Staatsschätze, waren also nicht ausschließlich aus die
Provinz angewiesen und konnten nicht so ungescheut Erpressungen bege-
hen, wie zur Zeit der Republik, wo sie ziemlich sicher waren, daß jede
Klage gegen sie in Rom abgewiesen wurde. Ueberdies hob sich bei der
Ruhe, welche die Alleinherrschaft Ztalien und den Provinzen gab, der
allgemeine Wohlstand auf eine fast wunderbare Weise; der Kaiser er-
frischte heruntergekommene Städte in Italien durch Kolonisten, legte
überdies viele neue Städte in den Provinzen an (manche trugen von
ihm den Namen August«), gab ihnen die Freiheiten der Municipien
und Kolonien, baute Straßen und sorgte für deren Sicherheit, sowie er
den Gränzprovinzen gegen die Einfälle barbarischer Völker nachhaltigen
Schutz gewährte. Seit Augustus machte die Romanisierung der Pro-
vinzen rasche Fortschritte, die Zahl der römischen Bürger in den
Provinzen wurde immer größer, wodurch die ehemals fremden Länder
erst eigentliche römische wurden.
Von den römischen Bürgern (der letzte Census unter Augustus er-
gab über 4 Millionen) konnten sich demnach nur die vornehmen Familien
ungehörigen, die Nobiles, beeinträchtigt glauben, indem ihnen der Weg
zur höchsten Stelle im Reiche versperrt war, der Kaiser überhaupt keinen
eine besonders hervorragende Rolle spielen ließ, sondern die wichtigsten
Geschäfte entweder persönlich übernahm oder sie, wie z. B. die noth-
wendigen Kriege, den Angehörigen seines Hauses übertrug, seinem
Bumüller, Wcltg. jo
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Vorderasiens Rom Italien
chen geschlagen hatten, überschritt er den thrakischen Bosporus (Ateer-
enge von Konstantinopel), und auf dieselbe Weise die untere Donau. Die
Skythen wichen zurück, ohne sich in einen Kampf einzulassen und nach 60
Tagemärschen mußte Darms mit dem erschöpften Heere den Rückzug antreten
und froh sein, daß er nach Aufopferung eines Theiles seiner Truppen sich mit
dem andereil vor den verfolgenden Skythen über die Donaubrücke retten
konnte, welche von den zur Bewachung zurückgelafsenen kleinasiatischen
Griechen glücklicher Weise nicht abgebrochen worden war. Der mißlungene
Feldzug brachte dennoch devl persischen Reiche einen Zuwachs, denn die
griechischen Städte aus der europäischen Seite des Bosporus und des
Hellespont unterwarfen sich und so faßte der Perserkönig festen
Fuß in Europa.
Darius richtete seinen Blick fortwährend aus das europäische Griechen-
land, denn er mißtraute den asiatischen Griechen und mochte wohl glauben,
daß diese leichter im Gehorsam zu erhalten seien, wenn er auch die Griechen
in Europa unterworfen hätte. Er brauchte aber gegen sie den Krieg nicht
selbst zu eröffnen, denn der Allsstand der asiatischen Griechen führte zu
einem Kriege mit den europäischen. Damit begann der Kampf der
Griechen mit dem „großen Könige" in Asieil und eine der schön-
sten Perioden in der Geschichte des Menschengeschlechts.
Die Ordnung des persischen Reichs.
§. 57. Darius gab dem großen Reiche, das er wieder vereinigt
hatte, eine feste Ordnung. Das eigentliche Perservolk war ab-
gabenfrei und stellte das Heer, welches auch in Friedenszeiten
in den wichtigsten Plätzen, z. B. in Babylon, Sardes, Damaskus, Gaza,
Memphis unterhalten wurde, und dessen Anführer ihre Befehle unvlittelbar
von dem König erhielten; es betrug ungefähr 100,000 Mann. Das übrige
Reich war in zwanzig Statthalterschaften oder Satrapien ein-
getheilt, wobei jedoch einzelnen Völkern ihre einheimischen Fürsten gelassen
wurden. In den Rechten und Sitten eines Volkes wurde nichts ge-
äildert, auch jede Religion un allgetastet gelassen. Jeder Satrapie
war eine jährliche Steuer in Silber oder Gold auf erlegt, die für alle
zusammen ungefähr dreißig Millionen Thaler betrug und in die königliche
Schatzkammer floß, in welcher sich eine ungeheure Masse edlen
Metalls ansammelte. Ebenso mußte jede Satrapie voll ihren besten
Natur- und Kunsterzeugnisfen jährlich an den Hof liefern; reiste der Kö-
nig, so hatte ihn die Satrapie, in welche er kam, fammt seinem großen
Gefolge zu verpflegen. Ebenso hatte jede Satrapie ihren Satrapen zu
bezahlen nnb seinen Soldaten den Unterhalt zu liefern. Bei einem R eichs-
kriege stellte jede Satrapie ihre Mannschaft, welche unter dem
Befehle des Satrapen ihre bestimmte Stelle in dem Reichsheere einnahm.
Der König war unumschränkter Gebieter über Leben und
Gut, und selbst der vornehmste Perser nannte sich feinen Sklaven; er
wurde von Männern und Jünglingen aus den ersten Geschlechtern be-
dient. solche Männer waren auch seine Räthe und aus ihnen wählte er
die Satrapen und Befehlshaber; darum wurden die Knaben aus den edeln
Geschlechtern an dem Hof erzogen, wobei sie zugleich für die Treue ihrer
abwesenden Väter als Geißeln dienten. Die Leibwache bestand aus
10,000 auserlesenen Persern, welche die „Unsterblichen" genannt wurden.
Der Hofstaat war wie bei allen asiatischen Großherren außerordentlich
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Darius Darius
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Donau Donaubrücke Europa Europa Friedenszeiten Sardes Damaskus Gaza Memphis
126 Das römische Kaiserlhum. Von Augustus bis Romulns Augustulus.
schnitten, die mit besonderer Rücksicht aus die Kriegführung angelegt wa-
ren. Eine Römerstraße war wenigstens 14 Fuß breit; der Straßenkörper
war ein Damm (wie bei unsern Eisenbahnen), dessen Grundlage aus großen,
unten keilförmig zugehauenen, mit Kalk oder Gyps verbundenen Steinen
bestand; daraus folgte ein Lager von sestgestampftem Lehm und Sand,
dann als eigentliche Fahrbahn eine Lage von Kies oder kleiner mit Mörtel fest
zusammengekitteter Steine mit einem Beschläge von Kalk und Sandsteinen,
fe nachdem die Gegend das Material lieferte. Zur Sicherung der Straßen
waren von Strecke zu Strecke Thürme gebaut; die marschierenden Soldaten
hatten ihre Stationen in Dörfern und Städten, die entlang der Straße
angelegt waren, oder in eigenen zu diesem Zwecke errichteten Gebäuden.
Reitende und fahrende Posten beförderten Personen, die im Aufträge des
Staats reisten, mit großer Schnelligkeit, so daß die Befehlshaber der Mi-
litärstationen und die Beamten der Bezirke imb Städte immer genau berich-
tet wurden und ihre Maßregeln treffen konnten.
§. 29. Besser hätte die Vertheidigung des Grünzlandes nicht ein-
gerichtet werden können, und zur Zeit des Kaisers Hadrian, der die Grünzen
des Reichs für immer festsetzen wollte, glaubte gewiß kein Römer, daß
einst die Barbaren des Nordens nicht nur die Gränzländer erobern, son-
dern selbst über Italien und Rom herrschen würden. Wieviel besser als
der Germane war der römische Soldat bewaffnet und wie überlegen die
römische Kriegskunst! Jede Legion, die sich ebenso schnell mauerfest zu-
sammenschloß, als in kleinern Abtheilungen ausbreitete, war von Reiter-
geschwadern begleitet, und bevor der anstürmende Keil der unbepanzerten
Germanen zum Handgemenge mit den Legionären kam, wurde er von den
Schützen und Schlenderern begrüßt, welche sich in Schwärmen vor der
Schlachtlinie ausbreiteten und ihre Pfeile und Bleistücke auf eine Entfer-
nung von 600 Fuß versandten. Außerdem wurden den Legionen aus eigen
dazu eingerichteten Karren Katapulten nachgeführt, riesige Armbrusten, die
auf Gestellen ruhten, durch Maschinen gespannt und von 11 Mann bedient
wurden; sie schoßen starke 6 Fuß lange Speere, die auf 1200 Fuß weit
lödteten. Bei der Vertheidigung von Festungswerken wirkten neben den
verschiedenen Geschossen besonders die Batisten mit, große Wurfmaschinen,
vermittelst welcher Steine von 3 bis 10 Centner Schwere sicher und auf
große Entfernungen in Bogenwurf geschleudert wurden.
Die Germanen wären auch nie im Stande gewesen, das
römische Reich zu überwältigen, wenn die Kraft des römi-
schen Volkes nicht durch Sittenv erd erbniß, durch tyrannische
lasterhafte Kaiser gebrochen worden wäre. Vollends zerstört wurde
sie durch die einheimischen Kriege, man darf wohl sagen, durch die
Soldaten. Das Heer bestand (ivie oben S. 103 bemerkt wurde) zuin^ge-
ringsten Theile aus eigentlichen Römern und Italern, sondern die Sol-
daten wurden in den Provinzen und hauptsächlich in solchen, deren Bevölke-
rung am rauhesten war, ausgehoben, es wurden barbarische Söldner einge-
reiht oder als Hilfstruppen angeschlossen. Die Soldaten hatten schon längst
erkannt, daß sie Meister im Reiche waren, daher rief bald dieses, bald
jenes Heer seinen Feldherrn zum Kaiser aus, und daun mußte das Schwert
entscheiden, welcher von den Ausgerufenen der Alleinherrscher werden sollte,
so z. B. zwischen Otho und Vitellins, zwischen Vitellins und Vespasian.
Römische Heere schlugen gegen römische Heere blutigere schlachten als vor
alter Zeit gegen Pyrrhus und Haunibal, und die siegenden Heere brachten
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Extrahierte Personennamen: Augustus Romulns_Augustulus Hadrian Vespasian
Kaiser Augustus.
103
der Provinzen, welcher durch die Bürgerkriege sehr gelitten hatte, Wieder-
aus. Der Kaiser gründete neue Städte (Kolonien), von denen mehrere
ihm zu Ehren Augusta oder Cäsarea genannt wurden; er verlieh den
Städten mancherlei Freiheiten und häufig das römische Bürgerrecht, so
daß die Zahl der römischen Bürger beträchtlich wuchs und die ehemals
fremden Länder in Sprache und Sitten immer mehr römisch wurden.
Die Hauptstütze der kaiserlichen Macht waren die Soldaten. Nach
den Bürgerkriegen beschränkte Augustus die Landmacht ans 25 Legionen
oder auf etwa 200,000 Mann, die jedoch durch das Aufgebot der Hilfstruppcu
in den Provinzen leicht ans das Doppelte gebracht werden konnten. Das
stärkste Heer, 8 Legionen, stand in festen Lagern an dem Rheine den
Germanen gegenüber, während vier Legionen zur Sicherung Kleinasiens
gegen die Parther hinlänglich schienen. Zur Zeit der alten Republik be-
stand der Kern der Heere aus Bürgern, welche von den Consuln für einen
Krieg ausgehoben und nach dem Kriege wieder entlassen wurden. Augustus
errichtete ein stehendes Heer, zu welchem die Mannschaft hauptsächlich
in den Provinzen und zwar aus der dürftigen Volksklasse ausgehoben
wurde. Die Dienstzeit des Fußgängers dauerte mindestens sechszehn
Jahre; der Felddienst war hart, denn der Soldat hatte außer seinen
Waffen auch Gepäck und Feldgeräthe zu tragen, war einer äußerst strengen
Disciplin unterworfen, und mußte mit seinem täglichen Solde (1 Denar
— % Thlr.) sich auch die Kleidung anschaffen. Doch durfte er aus man-
cherlei Zugaben rechnen, z. B. Kriegsbeute, kaiserliche Geschenke bei freu-
digen Ereignissen in der kaiserlichen Familie, bei einer Thronbesteigung.
Bei seiner Entlassung «rhielt er ungefähr 700 Thaler gleichsam zu seiner
bürgerlichen Aussteuer; oft wurden auch entlassene Soldaten in ver-
ödeten Gegenden oder Städten als Kolonisten angesiedelt.
Kriege unter Augustus.
Die Eroberung von Rhätien, Vindelicien, Noricum und Pannonien.
(15—8 v. Ehr.)
§. 3. Augustus liebte den Krieg nicht, denn er war kein Feldherr
und glaubte auch nicht, daß Eroberungskriege dem Reiche von Nutzen
wären. Italien wollte er aber gegen die Einfälle der nordischen
Barbaren schützen und hielt mit Recht dafür, daß zu diesem Zwecke
Rom die Alpeupässe in seiner Macht haben müsse, denn nur durch das
Alpengebirge konnten die nordischen Völker nach Italien Vordringen. Diese
Eroberung bewerkstelligte er durch seine zwei kriegskundigen Stiefsöhne
Tiberius und Drusus; Tiberius brach mit einem Heere aus Gallien und
Helvetien auf, rückte an den Bodensee (lacus Venetus) und die Donau
(Danubius) vor, während Drusus aus Italien in Rhätien (Grau-
bünden und Tyrol) eindrang und den verzweifelten Widerstand der Ge-
birgsbewohner überwältigte. Beide Brüder bezwangen außer Rhätien auch
Vindelicien (Oberschwaben und Oberbaiern), Noricum (Salzburg,
Oesterreich, Stepermark, Kärnthen) und nach hartem Kampfe Panno-
nien (Oberungarn, zwischen Donau und Save). Die Römer legten in
den eroberten Ländern Straßen an und gründeten eine Reihe fester Städte.
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Cäsarea Augustus Augustus Augustus Augustus Augustus Tiberius Tiberius Drusus Tiberius Drusus
Makedonien.
55
und Strymon, 'welche sich in das ägäische Meer ergießen, nachdem sie
fruchtbare Thäler bewässert haben. Die Makedonier waren ein grie-
chischer Stamm, der mit seinen illyrischen und thrakischen Nachbarn viel
zu kämpfen hatte. Die makedonischen Könige führten ihre Abkunft ans
Herakles zurück und hatten nicht mehr Rechte als die Könige des Helden-
alters. Die Edeln dienten im Kriege als schwere Reiterei und in zwei
Schaaren zu Fuß als Leibwache des Königs; aus Edeln beftanb auch die
Umgebung und der Rath des Königs. Die gemeinen Makedonier
waren freie Ackerbauer und Hirten; sie wurden in große Lands-
gemeinden zusammen berufen, wenn sie Beschlüsse des Königs und seines
Rathes vernehmen und ihre Meinung kund geben sollten.
§. 43. Das kernhafte makedonische Volk lernte seine Kraft erst
unter König Philipp Ii. kennen. Der eine seiner altern Brüder war
im Kriege gegen die Illyrier gefallen, der andere ermordet worden. Ma-
kedonien war von den Barbaren schon theilweise erobert; da ergriff Philipp
als Vormund seines Neffen die Zügel der Regierung und befreite Make-
douien so schnell aus seiner Bedrängniß, daß das dankbare Volk ihn, den
23jährigen Prinzen, als König ausrief.
Philipp war ein ausgezeichneter Krieger und errichtete ein treff-
liches Heer. Der Adel stellte wie früher die schwere Reiterei und
die königliche Leibwache; aus den makedonischen Bauern und Hir-
ten bildete er ein schweres Fußvolk, gab ihm als Hauptwaffe einen
16' laugen Speer (Sarisse) und lehrte es in festgeschloffener, gewöhnlich
16 Mann tiefer Ordnung (Phalanx) anrücken und fechten. Aus den
unterworfenen thrakischen und illyrischen Stämmen warb er Bogenschützen,
leichte Reiter und Fußgänger.
Dieses Heer übte er fast jedes Jahr in einem Sommerfeldzuge. Er
eroberte das südliche Thrakien und bemächtigte sich der Goldgru-
den im Gebirge Pangäus, die ihm jährlich 1000 Talente ertrugen.
Marsches Talent verwendete er zum Ankäufe von Verräthern und zur Be-
stechung griechischer Redner und Demagogen, denn, pflegte er zu sagen,
ein mit Gold beladener Esel nehme die stärkste Festung ein. Nach und
nach bemächtigte er sich aller griechischen Städte an der thraki-
schen und makedonischen Küste, machte sich zum Schirmherrn
Thessaliens und besiegte in dem sogenannten heiligen Kriege die
Phokier, welche die Schätze des delphischen Tempels geraubt hatten. Ver-
gebens warnte der große Redner Demosthenes die Athener vor den Planen
des nordischen Königs; vergebens rieth er ihnen, demselben Schranken zu
setzen, bevor er zu mächtig werde; Philipp erkaufte andere Redner, welche
das Volk wieder beruhigten, was nicht schwer hielt, denn die Athener
waren ein leichtfertiges und kriegsscheues Volk geworden.
§. 44. ^ Philipp war durch den heiligen Krieg Mitglied der delphi-
schen Amphiktyonen geworden; daher eilte er sogleich mit Heeresmacht her-
bei, als die Bewohner der Stadt Amphissa sich delphisches Tempelland
mit Gewalt aneigneten, bemächtigte sich aber zugleich eines Theils von
König Philipp Ii.
(361—336 v. Chr.)
Schlacht bei Chäronea. (338 v. Chr.)
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Thessaliens Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp_Ii Philipp Chäronea
Nom unter beit Königen.
cische Geschlechter mit 100 neuen, verstärkte den Senat auf
300 Mitglieder und verdoppelte die Ritter. Er erhob die
Macht Roms wie kein König vor ihm und unternahm große Bau-
werke. Er begann die Umfassung der ganzen Stadt mit einer Mauer
aus Bruchsteinen, den Gewölbebau der großen Kloake, eines riesenmäßigen
Werks, durch welches das Sumpswasser aus - den Niederungen der Stadt
und der Unrath in die Tiber abgeführt wurde; er legte den Grund zum'
Circus maximus, wo das Volk dem Pferde- und Wagenrentien zuschaute,
richtete das Forum, die zwischen dem Palatin und Quirinal gelegene
Fläche, zum Versammlnngsplatze des Volkes und zum Markte ein und
begann aus dem capitolinischen Hügel den Bau des Jupitertempels, des
Capitoliurn, welcher das erste Heiligthum der Stadt und des Reiches
wurde.
Tarquinius Priscus wurde als Greis auf Anstiften der Söhne des
Ancus ermordet.
Zero ins Tullius.
(578-534 v. Chr.)
§. 5. Die Mörder erreichten ihren Zweck nicht, denn Servius
Tullius, der Eidam des Tarquinius, über desfen Abkunft und frühere
Schicksale sich die Sagen widersprechen, wußte sich auf den Thron zu
schwingen. Auch er war ein glücklicher Krieger und vollendete die Um-
mauerung der Stadt, deren Einwohnerzahl er durch neue Ansiedler ver-
mehrte. Sein größtes Werk aber war die Verfassung, welche er dem
seit Romulus wohl um das zehnfache zahlreicher gewordenen römischen Volke
gab. Er theilte die Stadt in 4, das Land in 26 Bezirke oder Tribus
zum Behufe des Aufgebots und der Besteuerung, das ganze Volk aber
nach dem Vermögen in fünf Klassen, die Klassen selbst wieder in Cen-
turien. Die Bürger der ersten Klasse mußten wenigstens ein Einkommen
von 100,000 Assen (— 2132 Thlr.) haben, die der zweiten von 75,000,
der dritten von 50,000, der vierten dou 25,000, der fünften von 11,000;
die weniger .als 11,000 besaßen, zählten nicht als eigene Klasse. Die
Klassen hatten jedoch nicht gleichviel Cenlurien, sondern die erste 80, denen
noch 18 Rittercenturien und die Centnrie der Zimmerleute beigefügt war,
die zweite 20 mit der Centnrie der Schmiede, dre dritte 20 mit der Cen-
turie der Hornisten, die vierte 20 mit der Centurie der Zinkenisten, die
fünfte 30; im Ganzen war also das Volk in 192 Centurien eingetbeilt.
Die 80 Centurien der ersten Klassen stellten das schwere Fußvolk, die
18 Rittercenturien die Reiterei; die 60 Centurien der folgenden Klassen
hatten nicht die vollständige Rüstung der ersten, die fünfte diente als leichtes
Fußvolk, die ganz unvermöglichen Bürger (capite censi, proletarii) wa-
ren in der Regel von dem Kriegsdienste frei. Die Eüttheilung in Klassen
wurde alle fünf Jahre (lustrum) vorgenommen, wo alsdann die ganze
Bürgerschaft in voller Rüstung vor dem Könige auf dem Marsfeloe zur Mu-
sterung erschien und jeder einzelne Mann sein Vermögen angab (census).
Die nach Centurien versammelte Bürg er gemeinde (co-
mitia centuriata) wählte die Beamten, entschied über Krieg und Frieden,
genehmigte oder verwarf die von dem Könige und dem Senate vorbe-
rathenen Gesetzesvorschläge, übte also fast die Rechte einer republikanischen
Bürgerschaft. Vor der allgemeinen Abstimmung mußte die Mehrheit in
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Tarquinius_Priscus Tullius Servius
Tullius